“Anpassungsfähig“
„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“, hat schon Arthur Schopenhauer gesagt. Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung kümmern wir uns seit Jahren auch um die Ergonomie am Arbeitsplatz- im Büro und im Lager. Was bedeutet Ergonomie denn genau? Es geht um die Anpassung der Arbeitsbedingungen an den Arbeitsplatz – und nicht umgekehrt.
Besonders wir als Unternehmen in der Logistik stehen wir vor großen Herausforderungen. Der Druck auf die Unternehmen und damit auf das gesamte Team hat sich im globalen Wettbewerb deutlich erhöht. Warum? Die Kunden haben steigenden Bedürfnisse nach schnellerer Verfügbarkeit der bestellten Produkte entwickelt und die Prozesse müssen optimiert werden, um diese Anforderungen umzusetzen. Es gilt also die Arbeitsplätze unter der Berücksichtigung der menschlichen Physis den MitarbeiterInnen eine möglichst komfortable Verrichtung von Tätigkeiten zu ermöglichen. Hier laufen also die Aspekte der Gesundheit und der Wirtschaftlichkeit gegeneinander.
Laut dem Statistik-Portal Statista sind Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems in den Jahren 2010-2015 mit zuletzt 21,7 Prozent hauptverantwortlich für krankheitsbedingte Ausfälle.
Aus diesem Grund haben wir im letzten Monat einen Feldtest „Ergonomische Potentiale von Exoskeletten in unterschiedlichen Logistikprozessen“ im Lager durchführt. Unsere Werkstudentin Emily Maack hat diese Arbeit durchgeführt. Aber mal von Anfang an.
Exoskelett- was ist das genau?
- Am Körper getragene, mechanische Stützstrukturen zur Unterstützung von Körperhaltungen und Körperkräften
Standort/ Bereiche:
- Hemelingen – Bereich Verpackung
- Mahndorf – Bereich Verpackung
- Mahndorf – Bereich Verpackung & Kommissionierung
Der Studienablauf sah so aus:
- Freiwillige Teilnahme an der Studie (Anzahl der Testpersonen: 6 (2 x weiblich, 4 x männlich))
- Einführungs-Workshop für das Exoskelett
- 2 „normale“ Arbeitstage einmal mit und einmal ohne Exoskelett durchführen
- Fragebogen am Ende des Arbeitstages ausfüllen und ggf. mündliches Feedback geben
- Anonyme Verarbeitung der Daten
Gründe für den Einsatz:
- Hoher Anteil an manueller Lastenhandhabung
- Häufige Hebe-, Haltungs-, Trage-, Bück- und Senkungsvorgänge
- Erschwerte Automatisierung von Handhabungsprozessen aufgrund sehr heterogener Artikel
- Hohe physische Belastung der MitarbeiterInnen
Vorteile für MitarbeiterInnen:
- Senkung physischer Belastung am Arbeitsplatz
- Reduzierung von muskuloskelettaler Beschwerden (Schmerzen)
- Erhöhter Arbeitskomfort
- Erhaltung der eigenen dauerhaften Leistungsfähigkeit
Vorteile für Unternehmen:
- Erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit
- Reduktion von Fehlzeiten
- Fachkräftesicherung
Ergebnis:
Der Tragekomfort sowie die körperliche Entlastung aller Testpersonen sind nicht gegeben. Es müssen alle individuellen Merkmale in Bezug auf den Körperbau, mögliche Vorerkrankungen und individuelle innere Haltung jedes Erwerbstätigen berücksichtig werden. Für die Testpersonen ist eine grundsätzliche Implementierung im partizipativen Prozess denkbar.
Nächste Schritte:
Wir stehen mit dem Projektpartner BIBA (Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH: gegründet 1981, das älteste An-Institut der Universität Bremen, zählt zu einer der international renommierten Wissenschaftseinrichtungen Deutschlands) im Austausch, um eine längere Testphase mit unseren Mitarbeitern durchzuführen. Damit verbinden wir das Ziel, die bisher überwiegend positiven Erkenntnisse des ersten Feldtests auf eine breitere Basis zu stellen.
Darüber berichten wir – zu einem späteren Zeitpunkt. Seid gespannt.